In den Tagen, die bis zu unserem Bistumstag am 23.09. verbleiben, wollen wir alle Workshops des Bistumstags in einem Newsletter-Countdown vorstellen und zeigen, was sie mit dem Thema des Tages „Du bist gerufen“ zu tun haben.
Wir beginnen ganz am Anfang, quasi bei Adam und Eva, jedenfalls mit der Bibel, und mit dem ersten Abschnitt des Prologs des Katechismus der Katholischen Kirche: Der Mensch ist berufen, Gott zu erkennen. Und wie könnte er das besser als in Seinem Wort, das uns in der Heiligen Schrift überliefert und Jesus Christus selbst ist:
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Beten und Leben mit der Bibel mit Pfr. Roland Bohnen, Süsterseel.
Es ist wahrscheinlich nicht falsch anzunehmen, dass auch 500 Jahre, nachdem die Heilige Schrift zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt wurde, viele Katholiken nicht übermäßig mit der Bibel vertraut sind. Dass Laien die Bibel lesen, hat bei uns kaum Tradition. In früheren Jahrhunderten ermunterte die katholische Geistlichkeit Gläubige nicht zum eigenständigen Lesen der Bibel, weil sie durch eigenständige Deutungen die Lehre der Kirche gefährdet sah. Heute sind es eher die Vertreter der universitären Theologie, die suggerieren, dass man als Nicht-Theologe die Bibel nicht verstehen könne, weil ja vieles in der Bibel als zeitbedingt gelesen werden und heute umgedeutet werden müsse.
Aber Jesus selbst hat ja in seinem Leben auch nicht nur mit Schriftgelehrten theologische Dispute gehalten, sondern er hat zu den einfachen Leuten gesprochen. Und was ist denn Christsein ohne die Bibel? Eine wacklige Angelegenheit, wie ein dreibeiniger Hocker – Bibel, Tradition und Lehramt – , dem ein Bein fehlt.
„Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.“ (Joh 14,23). – Das ist ein Versprechen!
Selbstverständlich kann man sich der Bibel auf der intellektuellen Ebene nähern – in anderen Ländern, v. a. in den USA, sind Bibelkurse in Pfarrgemeinden eine Selbstverständlichkeit. Pfr. Roland Bohnen wird in seinem Workshop einen eher spirituellen Ansatz wählen und zeigen, wie die Heilige Schrift uns helfen kann, den Ruf Christi in die ganz alltägliche, konkrete Nachfolge immer besser zu verstehen.
So beschreibt Pfr. Bohnen selbst seinen Workshop:
Es gibt viele Weisen, mit der Bibel umzugehen. Manche schlagen willkürlich auf und lassen sich vom Heiligen Geist leiten. Andere lesen von Anfang an, oder andere nehmen sich ein einzelnes Buch der Bibel vor, z.B. das Johannesevangelium. Für uns Katholiken spielt die Leseordnung des Kirchenjahres eine wichtige Rolle. Wir wollen in diesem Workshop das Sonntagsevangelium betrachten und dabei besonders darauf achten, wie der Heilige Geist uns inspiriert, und wie wir seine Inspiration mit in unseren Alltag hineinnehmen können.
Foto: kiwihug via unsplash